Wie in den Vorjahren hat das Findungskomitee ganze Arbeit geleistet. Es wurden diesmal gleich vier Köpfchenträger gewählt!
Helga Malischewski hat als junge Angestellte mit ihrer Heirat 1964 den Bürojob gegen den einer Wirtin getauscht. Bei der Übernahme der Schlachthofgaststätte im Donautal, die mit 200 Sitzplätzen mehr als dreimal so groß war wie die bisherige Gaststätte, stellte sich die Frage „Soll ich mich für den Gemeinderat aufstellen lassen?“ Sie ließ sich 1984 auf die Wiblinger Liste des Gemeinderats setzen und wurde auf Anhieb gewählt. Längst sind diese Tatkraft, ihre offene Art, Ehrlichkeit und Authentizität ihre prägenden Eigenschaften. Die Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz 2001 sagt viel über ihr ehrenamtliches Engagement.
Professor Dr. Markus Hölzle ist seit Oktober 2020 Mitglied des ZSW-Vorstands (Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg) und Leiter des Geschäftsbereichs Elektrochemische Energietechnologien in Ulm. Verbunden damit ist eine Professur für Elektrochemische Energiespeicherung und Energiewandlung an der Fakultät für Naturwissenschaften der Universität Ulm. Mit rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern arbeitet er an Lithium-Ionen-Batterien, PEM- Brennstoffzellen und Wasserstoff. Alle Themen werden in einem ganzheitlichen Ansatz von der Material- und Komponentenentwicklung bis hin zur Systemintegration und Validierung abgedeckt.
Prof. Hölzle hat viele Millionen an Forschungsgeldern nach Ulm geholt und Ulm zu einem weltweit anerkannten Forschungsstandort für diese Gebiete gemacht. Er berät die Bundesregierung sowie die Landesregierung in Energiefragen. Außerdem hat er sich maßgeblich dafür eingesetzt, dass der Großraum Ulm-Heidenheim an die geplante Wasserstoffmagistrale angeschlossen wird. Das ist die Leitung, die den Wasserstoff zukünftig von den Seehäfen im Norden quer durch Deutschland nach München und dann weiter nach Osteuropa befördert.
Larissa Heusohn ist Leiterin der Freiwilligenagentur engagiert in Ulm und dieses Jahr in den Ulmer Stadtrat gewählt worden. Frau Heusohn hat das „Köpfchen“ verdient, weil sie das Thema Engagement haupt- und ehrenamtlich vorantreibt, dabei Menschen aller Art und Herkunft zusammenbringt, Begegnungen schafft und dies nun im Gemeinderat auch noch offiziell in der Stadt macht. Sie setzt sich ein gegen populistisches Gedankengut und für Vielfalt und Chancengerechtigkeit. Das brauchen wir für unsere Zukunft ganz unbedingt.
Amer Alabdallah kam als Geflüchteter aus Syrien nach Ulm. Seither engagiert er sich ehrenamtlich u. a. beim Verein „Menschlichkeit e.V.“ und im Internationalen Ausschuss der Stadt Ulm für das internationale Zusammenleben in Ulm und erhielt hierfür auch schon Einladungen des Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann.
Amer Alabdallah ist Vorbild des internationalen Zusammenlebens, Mittler zwischen Kulturen und ein Beispiel dafür, wie gelebte Demokratie gelingen kann.